Ganzkörperkontrollen längst alltäglich

Am letzten Samstag gelang es unserer Mannschaft beim Gastspiel im Frankfurter Waldstadion den Sack rund um die Meisterschaft zu zu machen. Jedoch muss trotz der Freude um den Titel an diesem Tag leider auf einen haaresträubenden Vorfall aufmerksam gemacht werden. So fanden die mitgereisten Bayernfans am Eingang zum Gästeblock „stichprobenartige Zusatzkontrollen“ vor. Generell ist dies sicherlich nichts Neues und hat leider auch schon in München gegenüber Fans der Frankfurter Eintracht stattgefunden. Zudem dienen eben diese Kontrollen ja nur der Sicherheit aller Stadionbesucher könnte man zunächst meinen. Diese Absicht verfolgen einige Vereine zumindest nach eigener Interpretation.
Doch ganz so einfach und erst Recht nicht stillschweigend lässt sich diese Umsetzung von Sicherheitsbestreben hinnehmen. Offensichtlich soll hierbei die von Vereinen und Verbänden geächtete Pyrotechnik gefunden und von hervorragend geschultem Sicherheitspersonal dafür verantwortliche Personen ausgemacht werden. Unverhältnismäßig und gleichermaßen erfolglos wirkte nun die Art und Weise dieser Kontrollen einmal mehr am Samstag in Frankfurt. Unabhängig von diesen gesonderten Kontrollen fand offenbar doch eine – wenn auch nicht besonders große Menge – an Rauchpulver seinen Weg in den Block. Verletzt wurde allerdings bei dem Einsatz dieser Art von Pyrotechnik auch an diesem Nachmittag keiner. Allgemein betrachtet wird ein derartiges Vorgehen allerdings kaum thematisiert. Nicht erst seit Samstag sind Ganzkörperkontrollen Alltag und werden – wenn überhaupt noch – überwiegend mit Gleichgültigkeit zur Kenntnis genommen. Auch der 12. Dezember des letzten Jahres hat hier in der Umsetzung keine Veränderung gebracht. Willkürlich werden nach – zumindest offiziell – nicht ersichtlichen Kriterien Personen aus der Menge herausgefiltert. Unter zum Teil herablassenden Kommentaren wird der Betreffende „an Körperstellen abgetastet, die sonst nur bei der Musterung oder beim Urologen begutachtet werden“.
Respekt verdient da derjenige, der dies nicht über sich ergehen lassen will, was jedoch vor allem bei so einem Spiel nahezu niemand für sich entscheidet. Einzige Alternative wäre eben das Verlassen des Stadions, da man sich dem Hausrecht des Ordnungsdienstes zu beugen habe. Die Anwesenheit eines Mitarbeiters des FC Bayern lässt sich hierbei nur schwer bewerten. Fakt ist nun einmal lediglich, dass unser Verein sich hier natürlich nicht im Geringsten gegen derartig abwertende Sonderkontrollen ausspricht. Man will ja sicherlich nur für Ordnung und Sicherheit sorgen, was es vom Grundsatz aus zu unterstützen gälte. Eine Begleiterscheinung war auch die lange Schlange am Eingang zum Block, wo man bei Euphorie und ausgelassener Stimmung mit Gewissheit nicht von geschaffener Sicherheit sprechen kann, wenn eine größere Menschenmenge auf dichten Raum gedrängt wird.

Red Fanatic München