„Rot gegen Rassismus“ oder „Deutsch, Stolz, Treue“?

„Rassismus und Diskriminierung haben in unserer Gesellschaft und im Fußball keinen Platz“. Mit diesen Worten positionierte sich der FC Bayern München im Januar 2020 auf seiner Homepage im Rahmen des jährlichen Erinnerungsspieltags der Initiative „!Nie wieder“. Begleitet wurde der Erinnerungstag wie jedes Jahr von einer Choreografie der Südkurve.

Im Umlauf eben jener Südkurve ereignete sich nun ein Vorfall, der die Frage aufwirft, wie ernst es den Verantwortlichen des FC Bayern mit ihrer Positionierung gegen Rassismus ist. Vor dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund im April 2025 hielt sich dort eine Person auf, die ihre rassistische Gesinnung durch Fankleidung der Band „Deutsch, Stolz, Treue“ freimütig zur Schau stellte. Ohne dass sich Ordnungsdienst oder Polizei daran störten, konnte die Person Merchandise einer Band tragen, die den Holocaust leugnet und den Nationalsozialismus verherrlicht.

Die aktive Fanszene des FC Bayern steht bekanntermaßen seit vielen Jahren mit gesundem Menschenverstand gegen Rassismus ein. Demzufolge wurde die Person aus dem Umlauf der Südkurve verwiesen und dem Ordnungsdienst übergeben. Eine Handlung im Sinne des FC Bayern, sollte man meinen. Schließlich hatte sich der damalige Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge nach dem brutalen Mord an George Floyd durch einen weißen Polizisten mit den Worten zitieren lassen: „Rassismus ist völlig inakzeptabel. Dem müssen wir offensiv entgegentreten.“

Offensiv entgegengetreten ist der FC Bayern nun nicht dem rassistischen „Deutsch, Stolz, Treue“-Fan, sondern einem FC Bayern-Fan, dem für sein couragiertes Verhalten ein bundesweites Stadionverbot auf Grundlage eines eingeleiteten polizeilichen Ermittlungsverfahrens ausgestellt wurde. Gemeinsam mit der Polizei stellt sich der FC Bayern hier auf die Seite eines Rassisten und gegen Zivilcourage.

Dabei trägt der FC Bayern den Slogan „Rot gegen Rassismus“ als integralen Bestandteil seiner Öffentlichkeitsarbeit seit mehr als fünf Jahren vor sich her. Doch wie konsequent ist der Kampf gegen Rassismus, wenn ein Fan für sein antirassistisches Handeln in der Club-eigenen Arena mit einen Stadionverbot belohnt wird? Ein aufrichtiger Einsatz gegen Rassismus ist kein PR-Instrument, sondern spiegelt sich im tagtäglichen Handeln wider.

Soll „Rot gegen Rassismus“ nicht gänzlich zur opportunistischen Schaufensteraktion verkommen, nehmen die Vereinsverantwortlichen das Stadionverbot – wenn auch reichlich verspätet – umgehend zurück!

Munich’s Red Pride
und alle anderen Gruppen der Südkurve München

Stellungnahme zum Hausverbot wegen „Bayern-Amateure gegen Montagsspiele“

Am 17. Februar 2020 trafen die Bayern-Amateure auf den Halleschen FC – ein Montagsspiel. Während die DFL im Dezember 2018 zwar spät, aber besser spät als nie, auf die anhaltenden Fanproteste gegen fanunfreundliche Anstoßzeiten reagierte und mit Auslauf des aktuellen TV-Rechte-Vertrags zur Saison 2021/2022 die Abschaffung der Montagsspiele in der 1. und 2. Liga verkündete, wartet man bis heute vergeblich auf eine derartige Reaktion vom DFB, unter dessen pp Zuständigkeit die 3. Liga fällt. So prangte bei besagtem Montagsspiel gegen Halle ein „Bayern-Amateure gegen Montagsspiele“-Transparent auf der Gegengerade der Hermann-Gerland-Kampfbahn.

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Unsere Vereinsfarben sind rot und weiß!

In den letzten beiden Spielen in Fröttmaning der gerade zu Ende gegangenen Saison trug unsere Mannschaft endlich wieder ein halbwegs den Vereinsfarben entsprechendes Heimtrikot. Ein Dank an die Vereinsführung, dass das Blau damit wieder aus der Heimspielkleidung verschwunden ist.

Eine Saison lang musste man dieses rotblaue Gewand ertragen, was den Gipfel einer ohnehin eher bescheidenen Gestaltung der Vereinstrikots darstellte. So begleitete uns seit Beginn der Saison 2014/2015 eine kleine rot-weiße Fahne im Trikotformat auf allen Heim- und Auswärtsspielen, Pflicht- und Testspielen des FC Bayern, in welchen von der Mannschaft keine vereinsfarbenkonforme Spielkleidung getragen wurde. Auf der Brust prangte die prägnante Forderung „Wir wollen rot-weiße Trikots“. Sie hing bei allen Spielen, da auch das im Europapokal getragene Trikot, sowie das Auswärtstrikot weit weg von unserer Vorstellung einer akzeptablen farblichen Gestaltung lagen.

Da das neue Heimtrikot – welches zwar nicht in Rot-Weiß gestaltet ist, allerdings Trikot_r_w_mrpzumindest ausschließlich in Rottönen ohne Verwendung der blauen Farbe – schon in den letzten beiden Heimspielen getragen wurde, hing folglich am letzten Spieltag die Trikotfahne nicht mehr am Zaun der Südkurve. Dies kann jedoch nur ein Anfang gewesen sein. Beim Heimtrikot muss sich durchsetzen, dass dieses stets verbindlich in Rot-Weiß gehalten wird. Bei allen zukünftigen Spielen, in denen die Mannschaft nicht in vereinsfarbenkonformer Spielkleidung aufläuft, wird uns die bekannte Trikotfahne weiterhin begleiten.

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AVE DFL MORITURI TE SALUTANT

Die letzten Tage und Wochen haben uns Fußballfans viel Frust beschert. Die völlig übertriebene Sicherheitsdebatte, die als Konsequenz daraus geforderten und auf Verletzung der Grund- und Freiheitsrechte basierenden Maßnahmen und die Möglichkeit die Kontingente für Auswärtsfans zu beschneiden, ließen vielerorts den Unmut gegenüber der DFL bzw. dem DFB wachsen.  Auch wir zeigten uns wenig erfreut über das Vorgehen der DFL und den Inhalt sowie Zustandekommen des DFL-Papiers „Sicheres Stadionerlebnis“, sodass wir dies zur Sprache bringen wollten.

Beim Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach wurde von unserer Seite ein Spruchband mit folgender Aufschrift gezeigt: „Ave DFL, Morituri Te Salutant“.

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