Auf einer Sitzung des so genannten „Arbeitskreis Fandialog“ vor dem Heimspiel gegen Freiburg haben die Verantwortlichen des FC Bayern verkündet, dass sie ab der Saison 13/14 vor die Eingänge zu den Blöcken der Südkurve im Unterrang Drehkreuze installieren wollen.
Obwohl es Anfragen nach Gesprächsterminen von Fanvertretern gab, die eigene Konzepte zur Diskussion stellen wollten und es somit Alternativen zu dieser Entscheidung gegeben hätte, haben die Offiziellen des FC Bayern diese Entscheidung über die Köpfe hinweg und gegen den Willen der Fans getroffen. Dem wird dadurch die Krone aufgesetzt, dass von einer „einvernehmlichen Lösung“ geredet wird, die im Dialog entstanden sei.
Die ab nächster Saison installierten Drehkreuze machen es unmöglich, ohne für den Bereich gültige Eintrittskarte in den jeweiligen Block zu kommen. Anhand des Eincheck-Vorgangs an den Drehkreuzen wird genau erfasst werden, welcher Fan bei welchen Spielen war und wann er den Block betreten und verlassen hat. Diese Drehkreuze sind Ausdruck für den Wunsch der Offiziellen, eine totale Kontrolle auszuüben. Sie haben für die Vereinsführung den netten Nebeneffekt, kritische Stimmen mundtot machen zu können und unliebsame Fans auszusperren, da der Kurvengänger durch die elektronischen Drehkreuze zum gläsernen Fan wird. Sie zerstören die Fankultur in der Südkurve. Denn Fankultur lebt von Spontanität und Freiräumen und stirbt bei totaler Kontrolle. Einer dieser essentiellen Freiräume ist die Möglichkeit sich in der Fankurve zusammenzufinden, um gemeinsam anzufeuern.
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