Als Reaktion auf die geänderten Einlassmodalitäten fand heute Abend vor dem Spiel gegen Lille ein Treffen von über hundert Fans aus der Südkurve statt. Während der Diskussion wurde deutlich, dass auf der Fanseite großes Verständnis dafür vorherrscht, dass die Vereinsführung eine gefährliche Überfüllung von Blöcken in der Arena verhindern muss. Die nun von der Vereinsführung umgesetzten Änderungen gehen jedoch aus Sicht fast aller Fans weit über das aus Sicherheitsaspekten notwendige Maß hinaus. Dadurch werden viele Fans, die unsere Mannschaft wie gewohnt von ihren Plätzen hinter dem Tor anfeuern wollen, unnötiger Weise aus der Fankurve ausgesperrt.
Wir fühlen uns sicher. Ihr auch?
Seit Monaten überschlagen sich die Diskussionen und Berichte und wir stehen staunend daneben: Angeblich herrschen im deutschen Fußball Gewalt und Anarchie, ist der Stadionbesuch inzwischen ein gefährliches Abenteuer. Angeblich erlebt unser aller Lieblingssport eine nie dagewesene Dimension von Ausschreitungen.
Wirklich? Warum bekommen wir als Fußballfans und regelmäßige Stadiongänger davon dann kaum etwas mit?
Änderung Blockzugang 112/113: Krisentreffen
Am Freitag flatterte allen Jahreskartenbesitzern in den Blöcken 112/113 ein Schreiben des FC Bayern ins Haus, in dem über eine Änderung der Einlasskontrollen informiert wurde. Ab sofort muss man bei ChampionsLeague-Spielen nach der Drehkreuzkontrolle am Arenaeingang zu einem speziellen Schalter im Stadion, um sich dort eine Einlasskarte für seinen Block 112 bzw. 113 ausstellen zu lassen. Die eigentliche Eintrittskarte verliert ihre Gültigkeit, der Block kann nur mit der neuen Einlasskarte betreten werden. Ziel dieser Maßnahme ist zu verhindern, dass sich Fans in die Blöcke 112/113 schmuggeln (lassen), die eigentlich Karten für andere Blöcke besitzen, um dort gemeinsam die Stimmung in der Arena anzukurbeln.
Videos aus Düsseldorf und Lille online
DEUTSCHER FUSSBALLMEISTER 1932
Halbleere Südkurve beim Champions League Auftakt gegen Valencia
Beim Spiel des FC Bayern gegen den FC Valencia war ein großer Teil der Fans, die üblicher Weise im Bereich hinter dem Tor für das Ankurbeln der Stimmung in der Südkurve sorgen, nicht in ihren angestammten Blöcken 112/3 zu finden. Hintergrund hierfür war die Tatsache, dass insbesondere ein Großteil der jungen Fans durch eine in ihrer Form nicht erwartete Änderung der Einlasskontrollen in den Block NICHT zu ihren Stammplätzen gelangen konnten.
Keine Scanner: Card-Sharing abgesagt
Nachdem es in den letzten Tagen leider keine klaren Aussagen bzgl. der von der Vereinsführung angekündigten verschärften Kontrollen für Block 112/3 gab, hat uns heute Mittag die Fanbetreuung mitgeteilt, dass es morgen entgegen unseren Annahmen KEINE zusätzlichen Scanner an den Blockeingängen geben wird.
Aus diesem Grund haben die in den Blöcken 112/3 aktiven Fangruppen beschlossen, auf die geplante Card-Sharing-Aktion zu verzichten. Wir hoffen, dass es beim Spiel gegen Valencia und auch in Zukunft weiterhin möglich sein wird, dass die für das Ankurbeln der Stimmung verantwortlichen Fans im Zentrum der Kurve zusammenstehen können. Selbstverständlich muss dabei auch die Sicherheit aller Fans gewährleistet sein. Die in den Blöcken 112/3 aktiven Fangruppen werden in den nächsten Wochen das Gespräch mit der Vereinsführung suchen und Vorschläge unterbreiten, wie in Zukunft weiterhin sowohl den Interessen der Fankurve wie auch den Vorgaben zur Stadionsicherheit Rechnung getragen werden kann.
Club Nr.12
Quelle: www.clubnr12.org
Neue Block-Eingangskontrollen: Card-Sharing geplant
Auf der letzten Sitzung des Arbeitskreis Fandialog wurde angekündigt, dass am nächsten Mittwoch beim CL-Spiel gegen Valencia ein neues Einlasskontrollsystem in die Blöcke 112/3 eingeführt wird. Die von Fanseite aus gestellten Fragen nach weiteren Details wurden von der Vereinsführung nicht beantwortet. Wir gehen jedoch davon aus, dass es sich um ein Scannersystem handelt, mit dem insbesondere die Jahreskarten an den Blockeingängen ein zweites Mal gescannt werden sollen.
Kein Alkohol ist auch keine Lösung
Wie vorauszusehen war, zieht der Hysterie rund um den unsäglichen Sicherheitsgipfel erste Konsequenzen für uns Bayernfans nach sich. Drei Heimspiele wurden als sogenannte „Risiko-Spiele“ deklariert. Wir Bayernfans haben deswegen bei den Heimspielen gegen Stuttgart, Frankfurt und Nürnberg mit einigen „Maßnahmen“ zu kämpfen, die nichts mehr sind als populistische Scheiße. Bei diesen Spielen darf im Stadionumfeld kein Alkohol ausgeschenkt werden. Das betrifft neben dem Streetworkbus auch alle Reisebusse der Fanclubs. Außerdem haben vier Bayernfans Betretungsverbote für Stadionumfeld, U-Bahnstationen und Hauptbahnhof erhalten.
Dies sind nichts anderes als Pseudo-Maßnahmen und Aktionismus, um Politik und Öffentlichkeit in dieser einer künstlich angeheizten Schein-Debatte zu beruhigen.
Wir lehnen das ab. Beim Stuttgart-Spiel werden wir am Streetworkbus Soli-Spezi verkaufen. Was wir bei den anderen Spielen machen werden, behalten wir uns offen.