Mitgliederversammlung 2021

Auf geht’s Ihr Bayern, kommt zur Mitgliederversammlung!

Vielleicht haben nicht alle die E-Mail im eigenen Postfach bemerkt und dann auch noch die Ankündigung im 51er überlesen. Die Jahreshauptversammlung steht an und mit ihr einige wichtige Entscheidungen.

Beim Antrag zur Satzungsänderung geht es unter anderem darum, ob Mitgliederversammlungen künftig überhaupt noch in Präsenz stattfinden müssen oder ob wir uns statt in der Rudi-Sedlmayer-Halle zukünftig vielleicht nur noch digital vor dem heimischen Bildschirm treffen. Ein weiterer Antrag zur Satzung schlägt vor, dass der FC Bayern München e.V. stets mindestens 75% an der AG halten muss. Im Gegensatz zu den bisher festgeschriebenen 70% würde der FC Bayern e.V. beim Verkauf der maximal erlaubten Menge an Anteilen dann weiter ohne Einmischung von Investoren einige grundlegende Entscheidungen treffen können.

Und wer die Medien etwas verfolgt hat, wird mitbekommen haben, dass auch zum Sponsoring durch Qatar Airways ein Antrag einging. Ein Thema zu dem wohl fast jede und jeder eine Meinung hat.

Selten zuvor in den letzten Jahren hatten wir Mitglieder die Möglichkeit zu solch gewichtigen Fragen der Kultur und Außenwahrnehmung unseres Vereins abzustimmen

25.11.2021, Rudi-Sedlmayer-Halle (AudiDome), kein Einlass nach 19 Uhr

Entscheidet mit über die Zukunft beim FC Bayern.

FC Bayern – Unser Verein!

Rückkehr ins Stadion

Servus Südkurve,

Mit der Vollauslastung bei Heimspielen stellt sich für uns dort eine Situation dar, die wir seit Beginn der Pandemie als Voraussetzung für eine Rückkehr formuliert hatten.

Ab dem kommenden Heimspiel werden wir zuhause – sofern sich die Situation nicht wieder verändert – wieder in die Kurve gehen und singen.

Bei Auswärtsspielen werden wir für jedes Spiel einzeln entscheiden, ob wir gemeinsam auftreten.

Die Gruppen der Südkurve München

Stop UCL Reforms

Das Gespenst der Super League war im letzten Frühjahr fast so schnell verflogen wie es aufgetaucht war. In seinem Windschatten und weitgehend unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit wurde von den UEFA-Gremien aber eine Reform der Europapokalwettbewerbe durchgewunken, die beinahe die gleichen Ziele wie die Super League verfolgt: Mehr Geld und Planungssicherheit für einige wenige Vereine. 

Warum lehnen wir diese Reform ab?

  • Die europäischen Wettbewerbe werden unnötig aufgebläht

In der Champions League sollen zukünftig alle Mannschaften 10 statt 6 Gruppenspiele absolvieren. Ganz abgesehen von der Mehrbelastung für die Spieler wird es für uns Fans mehr bedeutungslose Spiele geben. Die spannenden KO-Spiele, denen wir allen entgegenfiebern, nehmen prozentual ab.

  •  Der neue Modus raubt zusätzlich die Spannung

Die UEFA will das Schweizer Modell einführen. Es spielen zwar nicht alle Mannschaften gegeneinander, aber alle Vereine werden in einer großen Tabelle geführt. Die ersten 8 qualifizieren sich fürs Achtelfinale, die Plätze 9-24 müssen in die Play-Offs. Nach 10 Spieltagen scheiden also lediglich 33% der Mannschaften aus. Im alten Modus waren nach 6 Spieltagen immerhin 50% aus der Königsklasse ausgeschieden. 

  • Die sportliche Qualifikation wird teilweise ausgehebelt 

Spielen in der Champions League schon lange nicht mehr nur die Champions der eigentlichen Nationen soll nun auch für große Vereine mit völlig verkorkster Saison ein Hintertürchen eingebaut werden und zwei Wildcards basierend auf früheren Erfolgen vergeben werden.

  •  Die gesamte Reform geht zu Kosten des nationalen Wettbewerbs

Mehr sichere Einnahmen für die großen Klubs bedeutet, dass die Schere in den heimischen Ligen immer weiter auseinander geht. Serienmeister und klar segmentierte Ligen sind die Folge. 

Wir Fans wünschen uns mehr Spannung in den nationalen Ligen, keine Zwei- oder Dreiklassengesellschaften. Europäische Spiele sollen Highlights bleiben, denen man wochenlang entgegenfiebert.

Dafür braucht es Reformen, aber die müssen in eine andere Richtung gehen. Die Zahl der Gruppenspiele darf keinesfalls erhöht werden. Eine Qualifikation zu den europäischen Wettbewerben darf nur auf dem sportlichen Weg über die Vorsaison möglich sein. Die Europapokalteilnehmer müssen mehr Geld an ihre nationalen Mitbewerber abgeben.

So kommen wir in Europa und Deutschland langsam zurück zu dem spannenden sportlichen Wettbewerb, den wir alle sehen wollen. 

SÜDTRIBÜNE DORTMUND
SÜDKURVE MÜNCHEN

 

In der ursprünglichen Version dieses Texts hatten wir eine Prozentangabe gemacht, die sich auf 32 Teilnehmer bezog. Nach der Reform sollen der UEFA nach aber 36 Mannschaften im Wettbewerb antreten.

 

 

Datenbank EASy – Gewalt und Sport

Servus Südkurve, Servus Bayernfans

wie vermutlich viele von euch mitbekommen haben, existiert seit letztem Jahr mit der Datei EASy – Gewalt und Sport eine neue Datei, in der die Polizeibehörden willkürlich Daten über Fußballfans sammeln.

Warum das, nach wie vor, problematisch ist, hat die AG Fananwälte in ihrer Pressemitteilung vom 19.08. anschaulich erläutert.

Allen von euch, die sich darüber näher informieren möchten, können wir zudem die Veranstaltung des Fanprojekts am 20.09.21 ab 19:30 Uhr ans Herz legen (https://www.facebook.com/1412773322303321/posts/3044319302482040/?d=n)

Gleichzeitig wollen wir, zusammen mit dem Fanprojekt, erneut in einer Sammelaktion Abfragen über die Eintragung in dieser Datei (und der Datei Gewalttäter Sport, die ja selbst in Pandemie-Zeiten fleißig gefüllt wird) organisieren.

Das heißt, wir bieten euch die Möglichkeit, die entsprechenden Formulare auszufüllen oder abzugeben und unterstützen dabei, falls nötig. Anschließend werden wir die Abfragen gesammelt übergeben bzw. verschicken.

Dies ist der erste Schritt um die Eintragungen zu überprüfen und ggf. dagegen vorzugehen.

Wir bieten folgende Möglichkeiten an:

  • In der Fanprojekt Tram immer Montag und Mittwoch von 16:00 – 20:30 Uhr
  • im Café Gisela am 23.9. ab 18:00 Uhr

Wir haben immer Anträge, Umschläge & einen Kopierer vor Ort.

Natürlich spart es aber einigen Aufwand, wenn ihr bereits die Anträge sowie eine Kopie von Vorder- und Rückseite eures Personalausweises vorbereitet und mitbringt.

Unter folgenden Links findet ihr die Anträge:

Datei Gewalttäter Sport: https://www.awo-muenchen.de/fileadmin/Kind_Jugend/Jugend/Fanprojekt/GSDateiAuskunft.pdf

Datei EASy:
https://www.awo-muenchen.de/fileadmin/Kind_Jugend/Jugend/Fanprojekt/AuskunftEASyGewaltSport.pdf

Wie ihr mit der Auskunft weiter umgeht, obliegt natürlich voll und ganz euch selbst. Wir freuen uns aber über jede*n, der uns über die Ergebnisse informiert (reuter-fanprojekt@awo-muenchen.de oder faninteressen@clubnr12.de). Je mehr Überblick wir darüber haben, was dort alles so gesammelt wird, desto besser können wir die ganze Angelegenheit kritisch begleiten und ggf. mit euch zusammen dagegen vorgehen.

Auch bei Fragen jeglicher Art könnt ihr euch jederzeit gerne melden.

Saisonstart 2021/22

SERVUS BAYERNFANS,

die neue Saison hat begonnen und am Sonntag steht das erste Heimspiel des FC Bayern an. Wir haben in der Sommerpause erneut über die pandemiebedingte Situation diskutiert und sind weiterhin der Meinung, dass für uns ein Auftreten in den Stadien eine Normalisierung der Zustände erfordert. Für uns ist Fußball ein soziales Ereignis, wir wollen zusammenstehen und für unsere Farben singen.

Wir warten sehnsüchtig auf den Tag der Rückkehr und freuen uns darauf, mit Euch wieder in der Südkurve zu sein. Fußball lebt durch die Fans. Wir beobachten mit Sorge die Entwicklung des Profifußballs, der trotz großer Worte von Demut und Veränderungen keine besonders gute Figur macht.

Wir sehen und hören uns,
WIR SIND IMMER HIER…

SCHICKERIA MÜNCHEN

Hilfe für die Hochwasserkatastrophengebiete

SÜDKURVE HILFT

Servus Bayernfans,

Jeder kennt die katastrophalen Bilder der Verwüstung durch das Hochwasser in verschiedenen Regionen, vor allem in Rheinland-Pfalz und NRW sowie im südlichen Oberbayern. In den vergangenen Tagen waren Personen aus der Südkurve im Katastrophengebiet in Rheinland-Pfalz als freiwillige Helfer im Einsatz. Die dort vorgefundenen Gegebenheiten sind fern jeglicher Vorstellungskraft. Viele Menschen stehen vor dem Nichts und die Infrastruktur wurde weitestgehend zerstört.

Bei den Hilfsarbeiten haben sie die Erfahrung gemacht, dass mit kleinen und mittleren Beträgen als unbürokratische Hilfe zum Kauf von Stromaggregaten, Fäkalien- und Schmutzwasserpumpen, Treibstoff, Waschmaschinen und Trockner aktuell viel geholfen werden kann.

Wir haben uns dazu entschieden, dafür zu sammeln und das Geld vor Ort direkt bei persönlich aufgebauten Kontakten einzusetzen. Wir bedanken uns für Eure Unterstützung dabei. Ihr könnt per PayPal-Link oder per Überweisung spenden. Über Sammelüberweisungen von Fanclubs würden wir uns sehr freuen!
Es können Spendenbescheinigungen ausgestellt werden, dafür am besten die vollständige Anschrift im Verwendungszweck angeben. Bitte gebt immer den Verwendungszweck „Südkurve hilft!“ an.

Überweisungsempfänger: Kurt Landauer Stiftung e.V.
Betreff: Südkurve hilft!
IBAN: DE36 7019 0000 0002 1837 49
BIC: GENODEF1M01

PayPal: http://paypal.me/kurtlandauerstiftung (Familie&Freunde!)
Verwendungszweck: Südkurve hilft! (+ ggf. Anschrift für Spendenbescheinigung)

Jede Spende, ob groß oder klein hilft!

Darüber hinaus wollen wir Euch aufrufen, Euch zu informieren, welche Organisationen in den Katastrophengebieten helfen, und an diese zu spenden.
Weiter werden wir uns die nächsten Tage nach Hilfsprojekten im südlichen Oberbayern umschauen. Meldet Euch gerne bei uns, wenn Euch da etwas bekannt ist.

Südkurve hilft!

GEGEN DEN STROM – Ausgabe 16

Nach einer etwas längeren Schaffenspause ist es nun soweit und das GEGEN DEN STROM meldet sich zurück! Das A4 Format der letzten Ausgabe hat sich bewährt und so kommt auch die neue Ausgabe mit voll gefüllten 286 Seiten und unterschiedlichsten Themen im großen Format.

Noch ist unklar, wann und unter welchen Umständen wir Fans in die Kurven zurückkehren können. Bis es soweit ist, hilft das GDS vielleicht ein wenig bei der Überbrückung der Zeit.

Das Heft gibt es für 10€ ausschließlich unter: https://suedkurve-muenchen.org/bestellung-gegen-den-strom/ zu bestellen. Die Gesamtkosten inkl. Versand könnt ihr dort aus der nachstehenden Tabelle entnehmen. Aufgrund der Größe und des Gewichts verschicken wir ausschließlich via DHL Paket. Wie immer gilt aber: bestellt ihr mehrere Hefte auf einmal, spart ihr bei den Kosten.

GEGEN DEN STROM
LEBE ULTRA´ UM MÜNCHEN ZU LIEBEN!

Ein Perspektivwechsel ist nötig

Nachdem wir uns die vergangenen beiden Tage mit den Fehlentwicklungen im Fußball beschäftigt haben, widmen wir uns heute der Zukunft…

Es ist an der Zeit das Rad zu stoppen. Alle Beteiligten am Mikrokosmos Fußball täten unserer Meinung nach sehr gut daran innezuhalten und einen Wechsel der Perspektive zu wagen. Auch wir Fans müssen uns vom „Höher, schneller, weiter“ verabschieden. Es wird nicht immer nur attraktive Spiele geben und bei aller Begeisterung für diesen Sport werden wir es auch überleben, wenn nicht rund um die Uhr im Fernsehen gegen den Ball getreten wird. Solange wir alles mitmachen und alles was uns angeboten wird konsumieren, werden diese Bedürfnisse auch erfüllt werden.

Soll der Fußball ein Konzert der Reichen und Schönen sein? Eine exklusive Veranstaltung für einige wenige Vereine, die dieses Spiel, teilweise mehr schlecht als recht, mitspielen können und wollen?

Oder soll der Fußball nicht doch wieder zum Gemeingut werden, ein verbindendes Element für alle die Menschen, die ihn lieben und sich ihm verbunden fühlen und in welcher Form auch immer daran beteiligt sind?

Dann müssen jetzt Reformen in die Wege geleitet werden. Echte Reformen, nicht nur Lippenbekenntnisse und Beschlüsse, die zwar vordergründig nett ausschauen, bestehende Ungleichheiten aber immer nur weiter verstärken.

Wir beanspruchen nicht für uns, die eine Lösung für alle Probleme des Fußballs zu haben. Wir sind aber fest davon überzeugt, dass unsere Perspektive zu lange geflissentlich ignoriert wurde und es durchaus von Wert wäre, diese einzunehmen und die Scheuklappen abzunehmen.

Ernstzunehmende Reformen beinhalten in unseren Augen Überlegungen zu folgenden Punkten:

  • Eine Reduzierung der internationalen Spiele und eine Entzerrung des Terminkalenders zugunsten der nationalen Wettbewerbe.
  • Eine Reduzierung von Gruppenspielen und mehr KO-Spiele.
  • Die Abschaffung der an die Länder- und Klubkoeffizienten gekoppelten Qualifikationsplätze aus der aktuellen Reform, sowie allgemein eine geringere Gewichtung beider Koeffizienten.
  • Die Rückkehr von mehr nationalen Meistern in die Champions League.
  • Ein funktionierendes Financial Fairplay mit klar vorgeschriebenen Sanktionen, kein Ermessenspielraum für Funktionäre mit Interessenskonflikten.
  • Begrenzung von Transfersummen, Gehältern und Beraterhonoraren.
  • Die solidarische Umverteilung von zumindest 50% der Einnahmen auf nationale Verbände und ihre Vereine.
  • Die Stärkung von Mitglieder- und Fanperspektiven in allen Vereinen. In Deutschland bedeutet das den Erhalt und die Stärkung der 50+1 – Regelung, in anderen Ländern müssen Strukturen dafür geschaffen werden.

Vor einem guten Jahr waren wir bereits an einem Punkt, an dem wir dachten, eine Rückbesinnung hätte eingesetzt. Große Worte von Demut und Bodenständigkeit waren zu hören. Fehlentwicklungen wurden benannt und Reformwille bekräftigt.

Seitdem hat sich nichts getan. Nach einer gewissen Zeit der Ruhe wurde, wenn auch in viele schöne Reden verpackt, weiter daran geschraubt, mehr und mehr Geld zu generieren.

Wer glaubt, wir hätten das nicht bemerkt, irrt. Wir erwarten, dass den Worten endlich Taten folgen.

Wir nehmen dafür explizit den DFB und Rainer Koch in seiner Funktion im UEFA-Exekutivkomitee in die Pflicht.

Wir nehmen dafür explizit die DFL und die European Leaguesin die Pflicht.

Und wir nehmen unseren eigenen Verein und Karl-Heinz Rummenigge in die Pflicht. Durch seine Rolle in der ECA und dem UEFA-Exekutivkomitee hat er die Zügel in der Hand. Die, so die Darstellung, größten Agitatoren hinter der Super League haben an Macht und Einfluss verloren, nun besteht die Möglichkeit nachhaltige und solidarische Änderungen zu erwirken.

Wir glauben (noch) daran, dass das möglich ist!

30 Jahre Ungleichgewicht

Gestern haben wir unsere Kritik an der aktuellen Reform näher erläutert, heute wollen wir aufzeigen, dass im Fußball schon viel länger strukturelle Ungerechtigkeit herrscht und woran das liegt.

Der Startpunkt ist sicherlich die Einführung der Champions League zur Saison 1992/1993 (genau genommen wurde bereits im Europapokal der Landesmeister 1991/1992 eine Zwischenrunde mit Gruppenspielen eingeführt), die damit verbunden Gruppenspielen sorgten für mehr garantierte Einnahmen bei den teilnehmenden Vereinen und ein deutlich besser kalkulierbares Risiko. Die momentane Situation ist also das Resultat einer dreißigjährigen Fehlorientierung im Fußball.

Richtig an Fahrt aufgenommen hat diese Entwicklung dann mit der Änderung der Champions League zur Saison 1997/1998, die es auch Vizemeistern ermöglich hat, am Wettbewerb teilzunehmen. Ab diesem Zeitpunkt wurde aus Attraktivitätsgründen und Gewinnstreben das Teilnehmerfeld immer weiter umgebaut, ab 1999 konnten sich aus einzelnen Verbänden bereits 4 Mannschaften qualifizieren.

Gekoppelt wurde die Verteilung der Startplätze an die bereits erwähnten Länderkoeffizienten. Diese sorgen dafür, dass einige wenige Teams aus großen europäischen Verbänden (Spanien, Italien, England, Deutschland, Frankreich) deutlich regelmäßiger Einnahmen aus dem internationalen Geschäft verzeichnen, sich die Chancen auf Erfolg für Teams aus diesen Ländern erhöhen, was wiederum dafür sorgt, dass weiterhin vermehrt Startplätze für Teams aus diesen Verbänden zur Verfügung stehen. Die Koeffizienten dienen also letzten Endes dazu, das System am Laufen zu halten und sicherzustellen, großen Verbänden und erfolgreichen Teams regelmäßig die Teilnahme und damit höhere Einnahmen zu sichern.

Gleichzeitig müssen selbst die Meister aus kleinen und mittleren Verbänden in die Qualifikation und haben keinen direkten Zugang zum Wettbewerb mehr. Nur 10 von 55 Landesmeistern sind direkt für die Champions League, die Liga der Meister, qualifiziert. Die Ungleichheit und die Abstände zwischen den Verbänden werden dadurch weiter vergrößert. 

Darüber gibt es natürlich Ärger und die benachteiligten Verbände fordern immer wieder stärkere Berücksichtigung. Die UEFA hat sich dafür nun in typischer Manier eine Lösung einfallen lassen. Statt Wege zu finden, die Champions League wieder inklusiver zu gestalten, wurde mit der Conference League ein neuer Wettbewerb geschaffen. Der sportliche Wert ist fraglich, aber darum geht es ja nicht. Mehr vermarktbare Spiele bedeuten wieder mehr Einnahmen, und die kleineren Vereine dürfen sich als Globuli über eine Teilnahme am Europapokal freuen, wie sinnlos dieser auch sein mag.

Neben dem dadurch schon vorhandenen Ungleichgewicht zwischen den einzelnen Verbänden, sorgt dieses System auch für ein ebensolches in den nationalen Ligen, was von den Ligen auch in regelmäßigen Abständen kritisiert wird. Die Einnahmen gehen zu großen Teilen an die Teilnehmer der Champions League, die „Solidaritäts“-Abgaben an die nationalen Ligen spotten dieser Bezeichnung. Wie schon erläutert, sind und waren es immer nur zwischen 5% und 4% der Gesamteinahmen. Das Resultat davon ist große Ungleichheit in den Einnahmen zwischen den Vereinen in den nationalen Ligen, was wiederum die Spannung stark reduziert. Mit unserem eigenen Verein in Deutschland, Juventus in Italien und PSG in Frankreich führt das zu Serienmeistern. Die Ligen verlieren an Attraktivität, das große Geld lässt sich nur international machen, ein Teufelskreis ist entstanden. Richtig absurd wird es dann an der Stelle, an der die führenden Klubs in Deutschland, vorneweg der FC Bayern und Borussia Dortmund sich einer solidarischen Verteilung der nationalen TV-Gelder verweigern, weil sie die möglichen Einbußen, aufgrund der horrenden Summen, die in anderen Ländern verteilt werden, nicht verkraften wollen und damit mahnen den Anschluss im internationalen Geschäft zu verlieren.

Die Verteilung der Einnahmen ist nicht der einzige Faktor, der diese Ungleichheit befeuert. Investoren drängen seit Jahren in den europäischen Fußball und sorgen für ein enormes finanzielles Ungleichgewicht. Über den negativen Einfluss von Investoren wollen wir uns an dieser Stelle gar nicht im Detail auslassen. Festzuhalten ist aber, dass der momentane Stein des Anstoßes, die Super League maßgeblich durch Investoren vorangetrieben wurde. Fußballfremde Investoren, die ein amerikanisches Verständnis von Spitzensport in den europäischen Fußball tragen möchten und einzig und allein an Gewinnmaximierung interessiert sind. Die Stimme der Fans wird von ihnen erst dann berücksichtigt, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Gerade die Umkehr der englischen Beteiligten bezüglich der Super League – Pläne hat das deutlich gemacht. Fans (sowie Spieler und Trainer) der ältesten Vereine im Fußball waren überrascht, enttäuscht und wütend über die Pläne, die ihre Eigentümer ohne jegliche Rücksicht aus sie beschlossen haben. Das konnte passieren, da es keinerlei Strukturen gibt, die Beteiligung der Fans ermöglicht. Mitgliederbeteiligung oder gar die deutsche 50+1 – Regel sind kein Allheilmittel gegen negative Einflüsse, das zeigen die Beispiele von Real Madrid oder dem FC Barcelona in Spanien oder die Ausnahmen der 50+1-Regel, die u.a. für einen Getränkehersteller in Deutschland gelten. Sie können aber ein Weg sein, um Fehlentwicklungen zu verhindern und den Ausverkauf des Fußballs nicht kommentarlos hinnehmen zu müssen.

Es geht aber nicht darum das Lied von den bösen Investoren zu singen, die den armen Leuten den Fußball gestohlen haben. Das mag im Ergebnis so aussehen, mit Diebstahl hat das aber wenig zu tun. Vereine (& auch viele Fans) haben ihnen den Fußball im Streben nach Erfolg zu Füßen gelegt. Der Traum vom internationalen Erfolg hat viele dazu gebracht, die Augen davor zu verschließen, wer sich da einkauft, die Hauptsache war, es fließt Geld. Zumindest bis irgendwann das böse Erwachen folgt. Das ist auch kein reines Problem der Topklubs in Europa. Bis in die unteren Ligen öffnen sich Vereine, in Deutschland durch Ausgliederung der Profiabteilungen, externen Geldgebern, meistens mit dem Heilsversprechen, dass diese Investoren den Verein zurück in höhere Ligen und näher an bzw. bis ins europäische Geschäft bringen.

Dort greift dann theoretisch ein von vor der UEFA vor 8 Jahren eingeführtes Instrument, das Financial Fairplay (FFP), das dafür sorgen soll, dass die Klubs nur geringfügig mehr ausgeben dürfen, als sie einnehmen. Das Problem ist bloß, die Regelung ist zahnlos. Sie ist zum einen zu umgehen, wie Paris St. Germain mehrmals bewiesen hat, zum anderen ist die UEFA, wer hätte es gedacht, keinen Deut besser als die anderen Beteiligten in diesem Zirkus und will den finanzstarken Investoren nicht schaden. Sie sorgen schließlich für ein besser vermarktbares Produkt oder auch einfach direkt für Einnahmen, wie z.B. Nasser Al-Khelaifi, der Präsident von PSG, der gleichzeitig Vorsitzend von BeIN Sports ist, die wiederum Übertragungsrechte an der Champions League besitzen.

Kommt es dann zu nachweisbaren Verstößen, wird meistens mit sanften Strafen reagiert, um die Geldgeber nicht zu verprellen. Zwar wurden im Rahmen des FFP auch schon namhafte Klubs bestraft, die momentanen Schwergewichte des europäischen Fußballs kamen bisher aber weitgehend ungeschoren davon. Wir lassen das einfach mal so stehen.

Die horrenden Summen führen zu einem Wettrüsten bei Transfersummen und Gehältern (und damit einhergehend Beraterhonoraren). Die Spieler werden zu modernen Gladiatoren, die Ausgaben der Vereine für die Kader schießen immer weiter in die Höhe, wer das Spiel nicht mitspielt wird abgehängt. Müßig zu erwähnen, dass die einzige Reaktion darauf immer nur darin besteht, mehr Geld zu generieren, das Rad dreht sich weiter.

Genug des Rückblicks und der Kritik. Schaut morgen wieder vorbei, wenn wir einen Blick in die Zukunft wagen und erklären, was ein Perspektivwechsel bringen könnte.